Die Schrift ist die Rede eines abwesenden Sprechers, und der Autor (...) ist der abwesende Sprecher eines aufgezeichneten Textes. Der Tod ist die paradigmatische Form solcher Abwesenheit. Der Sprecher, der zur Feder (oder welchem Schreibgerät immer) greift, stirbt gleichsam als Sprecher, um als Autor zu leben; indem er seiner Rede die materielle Präsenz der Schrift verleiht, tritt er selbst in die Distanz der Abwesenheit, aus der die Schrift ihn vergegenwärtigen und der Text ihm zum Denkmal werden kann.

Aleida und Jan Assmann und Christof Hardmeier (Hrsg.),Schrift und Gedächtnis. München 1983. Zitiert aus: Heinz Schlaffer, Einleitung zu: Jack Goody, Entstehung und Folgen der Schriftkultur. Frankfurt a. M. 1986.




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