Jedes artistische Verfahren der Sprache ist seinssetzend. Die seinssetzende Kraft der Sprache ist artistisch. Sie zeigt, was sie macht, und macht was sie zeigt. Aber nur Sprache kann durch Sprache seiend werden. Nichts anderes. Mit allem anderen wird die Sprache illusionär. Text nennen wir alles, was aus Sprache gemacht werden kann. Text wird gemacht und Metatext wird wahrgenommen. Was gemacht wird, ist die Schöpfung, was wahrgenommen wird, ist die Interpretation. Text ist das ästhetisch Reale, Metatext das ästhetisch Irreale.

Max Bense, Programmierung des Schönen. Baden-Baden und Krefeld 1960.




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