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Im Nachlass Franz Wenzels finden sich zahlreiche gefundene Zettelchen und andere Fundstücke, die fein säuberlich in Schachteln sortiert waren. Anfänglich schenkte man diesen Materialien keine grosse Aufmerksamkeit und räumte sie mit anderem Abfall weg. Justus Pless hat dann aber bei seinen Untersuchungen des Fragmentarischen im Werk Wenzels ein Augenmerkt auf diese versprengten Materialien gelegt und ihre Bedeutung eingehend beschrieben. Die nebenstehenden vier Nummernzettel, die Wenzel in der «Schwarzen Schachtel» abgelegt hatte, bekommen im Bezug auf die geplante Erzählung «Die versprochenen Paradiese» einige Bedeutung. In den Notizen Wenzels liessen sich Hinweise auf die Verwendung der Zahlen in einem Art mathematischen Spiel um das Verschwinden einer Person - im Manuskript Stella genannt - finden.

Im der «Notizdatei III, 200 bis 300» bereitete Franz Wenzel verschiedene Stellen des in Arbeit befindlichen Romans vor. So diese Passage: «Als Stella diesen Zettel auf den Tisch legte dachte keiner von uns, dass diese 271 irgendeine Bedeutung haben könnte. Hatte sie aber. Und irgendwie ahnte mindestens Stella, dass dem so sein würde, denn sie steckte den Zettel in die Hintertasche ihrer Hose und trug ihn von diesem Tag wie einen Glücksbringer mit sich herum. Dass die 271 kein Glück bringen würde, na ja, das konnte sie natürlich nicht wissen.»

Natürlich geben die Notizen keinen detaillierten Aufschluss über den Aufbau und Verlauf des Romans. Auch was die vier Zahlen anbelangt nicht. Eine Spielerei Wenzels allerdings ist doch ganz aufschlussreich. Er schrieb: «Nachtrag. Erstens ist die Quersumme von Stellas Zettel 1 (ganz runter gerechnet). Number One. Alles klar. Zweitens - aber das sahen wir erst später, als wir alle Zettel zusammen hatten - war Stellas Zettel der einzige ohne diesen kleinen Durchstich oben in der Mitte. Die anderen Zettel mussten irgendwo an einer Pinwand gehangen haben. Wieso nicht Stellas? Drittens war Stellas Zahl als einzige unterstrichen, und ohne Punkt, nur diese 2 7 1. Eine serifenlose Schrift ausserdem. Und viertens schienen sich unsere drei Zettel - jetzt wo sie nebeneinander lagen - so sehr zu ähneln, dass sie alle drei vom selben Ort herkommen mussten. Und dasm obwohl sie unabhängig voneinander, zu je verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Personen ausserdem gefunden worden waren ...»

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