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>>> Geschichten beginnen im Kopf

 

«Die Geschichten beginnen alle erst in meinem Kopf: sie kommen von irgendwoher, haben mit mir gar nichts zu tun und geraten mir in meine Gedanken und werden zu meinen Geschichten. Ich fange damit an was ich will. Ich interpretiere, ich passe an und ein, ich sortiere, ich übernehme letztlich ganz und gar was ich gelesen und gehört habe und wenn ich die Geschichte weitererzähle, sage ich zwar wer sie mir erzählt hat, aber was ich erzähle hat nur am Rande mit dem zu tun was mir erzählt wurde», schrieben die Wortwerker kurz nach der Machtübernahme in einem Grundlagentext.

Franz Wenzel schrieb in seinem unveröffentlichten Dialog «Lob der Abschweifung»: «Ich kann dir einen ganzen Roman vorlesen und du wirst nichts verstehen ... nicht weil du dumm bist, sondern weil du bei jedem Wort, bei jedem Satz, bei jedem Abschnitt immerzu deine eigenen Gedanken hast und abschweifst. Du denkst, dass du nun meine Lesung verpasst hättest? Das stimmte nur, wenn es der einzige Zweck der Lesung wäre, stringente Mitteilung zu machen von Geschichten ... Der Zweck ist aber vielmehr Material zu liefern zu eigenen Geschichten, nicht erlebten, sondern erdachten.»