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Ein heiterer Juniusnachmittag besonnte die Strasse der Residenzstadt.

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Die Eltern lagen schon und schliefen, die Wanduhr schlug ihren einförmigen Takt, vor den klappernden Fenstern sauste der Wind; abwechselnd wurde die Stube hell von dem Schimmer des Mondes. Der Jüngling lag unruhig auf seinem Lager, und gedachte des Fremden und seiner Erzählung. «Nicht die Schätze sind es, die ein so unaussprechliches Verlangen in mir geweckt haben», sagte er zu sich selbst; «fern ab liegt mir alle Habsucht: aber die blaue Blume sehn' ich mich zu erblicken. [...]»

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Im Rheingau, wo jetzt Rüdesheim liegt, stand vor undenklichen Zeiten eine einsame Mühle am Rhein, umgeben von einer grünen und blumenreichen Wiese. Auf dieser Mühle wohnte Radlauf, ein junger frommer Müllerbursche.

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Das Rad an meines Vaters Mühle brauste und rauschte schon wieder recht lustig, der Schnee tröpfelte emsig vom Dache, die Sperlinge zwitscherten und tummelten sich dazwischen; ich sass auf der Türschwelle und wischte mir den Schlaf aus den Augen; mir war so recht wohl in dem warmen Sonnenscheine.

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Vor einer kleinen Residenzstadt des südlichen Deutschlands erscheinen dem Reisenden, der die grosse Heerstrasse vom Gebürge herabfährt, zwei grosse hervorragende Gebäude von ganz verschiedener Bauart und Umgebung.

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Am Fuße der Alpen bei Locarno im oberen Italien befand sich ein altes, einem Marchese gehöriges Schloß, das man jetzt, wenn man vom St. Gotthard kommt, in Schutt und Trümmern liegen sieht: ein Schloß mit hohen und weitläufigen Zimmern, in deren einem einst auf Stroh, das man ihr unterschüttete, eine alte kranke Frau, die sich bettelnd vor der Tür eingefunden hatte, von der Hausfrau aus Mitleiden gebettet worden war.

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Die Sonne neigte sich bereits zum Untergang, als Agathon, der sich in einem unwegsamen Walde verirret hatte, von der vergeblichen Bemühung einen Ausgang zu finden abgemattet, an dem Fuß eines Berges anlangte, welchen er noch zu ersteigen wünschte, in Hoffnung von dem Gipfel desselben irgend einen bewohnten Ort zu entdecken, wo er die Nacht zubringen könnte.

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«Kaspar! Makan!»

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«TOM!»

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Alice war es allmählich leid, neben ihrer Schwester am Bachufer stillzusitzen und nichts zu tun; denn sie hatte wohl ein- oder zweimal einen Blick in das Buch geworfen, in dem ihre Schwester las, aber nirgends waren darin Bilder oder Unterhaltungen abgedruckt - «und was für einen Zweck haben schliesslich Bücher», sagte sich Alice, «in denen überhaupt keine Bilder und Unterhaltungen vorkommen?»

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Du schickst dich an, den neuen Roman Wenn ein Reisender in einer Winternacht von Italo Calvino zu lesen.

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Nirgendwo steht geschrieben, dass man in der National Gallery keine Ferngläser tragen darf.

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Mit einer falschen Nummer fing es an, mitten in der Nacht läutete das Telefon dreimal, und die Stimme am andern Ende fragte nach jemandem, der nicht da war.

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Am fünfundzwanzigsten September zwölfhundertvierundsechzig erklomm der Herzog von Auge in aller Frühe die Turmspitze seines Geschlosses, um dort mal kurz ein kleines bisserl die historische Lage in Augenschein zu nehmen.

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Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen.

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