Lesereisen. Subjektive Rezensionen

 

Vom Sommer verspricht man sich ein doppeltes Vergnügen: Zeit, von zu Hause fortzukommen und somit Zeit, Bücher zu lesen. Schreibt Alain de Botton im Tages-Anzeiger-Magazin. Das ist nicht die ganze Wahrheit: Wenn man Bücher liest, kann man von zu Hause fortkommen, ohne auch nur einen Fuss über die Schwelle gesetzt zu haben: Lesereisen. Im Kopf. Sooft man will und solange man will und wohin man will ...
Als Lesereisen besprechen verschiedene Leser/innen ihre aktuellen Favoriten. Höchst subjektive Rezensionen - Empfehlungen und Warnungen.

 

 

   Paul Auster: Das Buch der Illusionen. Von Matthias Kuhn
Professor David Zimmer ist ein gebrochener Mann, seit seine Frau und seinen beiden Kinder bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind. Zufällig wird er auf den Stummfilmkomiker Hector Mann aufmerksam, über den er ein Buch schreibt. Die Arbeit am Buch erhält ihn am Leben.

Samuel Beckett. Murphy. Und: Jean-Paul Sartre. Der Ekel. Von Christof Salzmann
«Ich möchte mich sogar zu der Behauptung versteigen, dass es sich beim existentialistischen Roman eigentlich ausschliesslich um Urlaubslektüre handelt.»

William Beckford. Vathek. Von Matthias Kuhn
«Klappentext: William Beckford erzählt die Geschichte des amoralischen Kalifen Vathek, der zur Befriedigung seiner Sinnenlust und seines unersättlichen Wissensdrangs mit Eblis, dem Herrn der Hölle, einen teuflischen Pakt schliesst ...»

Wolfram Malte Fues. Fremdkörpersprachen. Von Clemens Umbricht
«Da ist etwa die Rede von Pflichtneigungsfehden, Rhema-Strelizien, Stecklogo, Impulskonfetti, Refinition, Involution, Shield EXE und Sicherheitssicherungskästen. Da sitzt aber auch Peter Schlemihl an der Kasse von Jedermannsland, Sisyphos ist ...»

Rudi Gutendorf. Ich bin ein bunter Hund. Von Christoph Bischof
«Ich weiss nicht mehr, wie viele «Khanis» bis zum Ende des Buches aufgetreten sind, wie viele Ganoven, Spielervermittler, schlitzohrige Präsidenten - aber es ist unheimlich spannend, auch ergötzend zu lesen, wie da ein erfolgreicher Trainer, Abenteurer, Hasardeur, Frauenheld, harter Schleifer, sentimentaler Ehemann und reicher Emporkömmling sein Leben ausbreitet.»

Michel Houellebecq: Ausweitung der Kampfzone. Von Matthias Kuhn
«Ausweitung der Kampfzone» ist eigentlich das Gegenteil eines Hollywoodfilmes. Beschränkung auf die Schattenseite des Lebens. Und deshalb vielleicht: Wie das Leben wirklich ist? Und nicht: Wie es sein könnte, wenn es so wäre, wie man sich das wünscht, Happyend inkl.? Sehr realistisch alles.

Michel Houellebecq: Elementarteilchen. Von Matthias Kuhn
In «Elementarteilchen» wird alles was in «Ausweitung der Kampfzone» schon schlimm war noch viel schlimmer. Aber irgendwie auch richtiger, oder noch realistischer. So realistisch eigentlich, dass man es kaum aushält.

Marion Strunk (Hrsg.): Gender Game. Von Marion Strunk
Vom «Männlichen» und «Weiblichen» und dem «Dazwischen» ... zwischen Medienbildern, Bühnenzauber und der «harten Realität« ... Essays, viele Bilder, und ein integriertes unterhaltsames «Gesellschaftsspiel». (Wenn Sie mitmachen, können Sie etwas gewinnen!)