journal_27.06.2001_statistische ergänzungen

 

DAFÜR. «[...] was uns indirekt zu den düsteren nachtbarn führt. seit es die handys gibt: sieht man sie auch ab und zu: sie telefrottieren am offensten fenster. was wieder tönt wie: sie oponieren am offenen herrzen. wirklich stehen die mädchen alle mit den mobiltelefonten an den offenen fenstern und lassen sich gehen. reden und reden und verwerfen die köpfe und reden und reden und machen schrittchen zurück und schrittchen vor und neigen sich ganz weit aus den fenstern. dass mobiltelefonieren gefährlich ist - hattz gewusst - weil es gebe ohrkrebs im quergang - dass die franzosen aber wieder mal eine eigene deutung der sache versuchen: tüppisch. fallen jährlich gegen 5010 menschen aus den fenster beim telefonieren. 78% davon frauen. man glaubtz kaum. doch: man glaubtz.»

DAGEGEN. «ich danke dir für die informationen [...] [die] ehrlichen infos machen mich froh. ich habe mir allerdings einige gedanken gemacht über die franzfrauen an den offenen fenstern beim telefonieren und mir natürlich gleich eine fachkundige erklärung zurechtgelegt. kann es sein, dass sie glauben besser verstanden zu werden? etwa wie die italiener, die meinen, je lauter sie sich in der öffentlichkeit am telefonino ausdrücken, umso besser verstanden zu werden? ich selber schreie ja auch in den sprechknochen zuhause, wenn ein rauschanruf mich erreichet. dass die achtundsiebzig prozent aller frauen in frankreich dabei zu tode stürzen bestürzt mich im wahrsten sinne des wortes. ich hätte das nie gedacht. andererseiz weiss ich, dass die erdenpopulation zu hoch ist. und mit konsequenten verlustaktionen des schicksals muss irgendwo angefangen werden. seis im strassenverkehr. seis beim telefonieren oder fensterputzen. die statistik in unserer sauberen schweiz sagt, dass dreiundachtzig prozent aller fensterpoutzerinnen und fensterpoutzer nach einem viertel arbeitstag unfallbedingt ausfallen, weil sie sich beim sturz von der leiter die unterschenkel brechen. daher rührt wohl das grosse minus bei den unfallversicherungen. ist weit weit höher, als die bilanz der grümpelturnierbedingten arbeitsausfälle. weit höher.»
und da gibt es dann wirklich nichts mehr anzufügen.

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